Dies ist das Archiv vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus. 
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Bildungsgänge präsentieren sich bei der BOMAH 2019 am 8. und 9. Oktober 2019

Markus Brüggemann, Patrick Gesenhues und Jan Wienand sind sich einig: Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind derzeit wahrscheinlich nirgendwo so groß wie in der IT-Branche. „Nach der Ausbildung stehen uns viele Türen offen“, sagt Jan Wienand aus Legden-Asbeck. „Zudem gibt es zahlreiche IT-Unternehmen hier in der Region, die in ihrer Branche führend sind – das vermutet man vielleicht gar nicht“, ergänzt der 22-Jährige, der im Juli seine Ausbildung zum Informatikkaufmann beendet hat. Markus Brüggemann aus Rosendahl absolvierte ebenfalls bis Sommer 2019 seine Ausbildung zum IT-System-Kaufmann. Patrick Gesenhues aus Ahaus-Alstätte ist nun Fachinformatiker – Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Die jeweils dreijährigen Ausbildungen absolvierten die jungen Männer gemeinsam am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus.

„Wie die Berufsbezeichnungen schon andeuten, sind die Aufgaben von Informatik- und IT-System-Kaufleuten eher kaufmännisch-betriebswirtschaftlich orientiert“, erläutert Markus Brüggemann. Er hat seine Ausbildung bei einem europaweit agierenden Produkthersteller von e-Commerce-Softwareprodukten in Schöppingen gemacht und war für den Vertrieb zuständig. Im Gegensatz zu IT-System-Kaufleuten, den Anbietern von Informationstechnik, seien Informatikkaufleute eher IT-Dienstleister, macht Jan Wienand deutlich, der bei einem internationalen Software-Anbieter in Ahaus arbeitet. Er hilft Unternehmen dabei, die richtige Software-Lösung für ein Problem zu finden. „Die lösungsorientierte Beratung der Kunden spielt eine große Rolle in dem Beruf“, hebt er hervor. Das technische Wissen sei jedoch auch wichtig, um einschätzen zu können, was realisierbar ist. Für die Umsetzung sind dann die Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker – Fachrichtung Anwendungsentwicklung zuständig. Zu diesen gehört Patrick Gesenhues. Er erklärt: „Wir konzipieren und realisieren Softwareanwendungen. Diese Arbeit ist demnach eher technisch ausgerichtet.“ Seine Ausbildung hat er in Vreden bei einem führenden Medien- und IT-Dienstleister im Bereich Produkt- und Markenkommunikation absolviert.

„In der Praxis kann es gut sein, dass die drei Jungs häufig zusammenarbeiten werden“, weiß Benjamin Neumann, Bildungsgangleiter IT-Berufe am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung. „Damit sie untereinander auch ‚sprechen‘ können, ist ein gemeinsames Fachwissen für die drei Bildungsgänge notwendig“, betont er. Diese Kernqualifikationen werden im ersten Teil der Ausbildung in diesen IT-Bildungsgängen zusammen vermittelt. Danach erfolgt je nach Bildungsgang eine Spezialisierung, da jeder Beruf eigene Fachqualifikationen benötigt. „Bei den beiden kaufmännischen Ausbildungen geht es hinsichtlich der Programmierung eher um das Verständnis und bei den Anwendungsentwicklern um die praktische Umsetzung“, erläutert Guido Hayk, Koordinator Bildungsgang IT-Berufe. Der Berufsschulunterricht in Ahaus wird an einem Tag bzw. zwei Tagen in der Woche durchgeführt. Während die IT-Systemkaufleute, Informatikkaufleute und die Fachinformatiker – Fachrichtung Anwendungsentwicklung am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung unterrichtet werden, findet der Unterricht für die IT-System-Elektroniker und für die Fachinformatiker – Fachrichtung Systemintegration am Berufskolleg für Technik statt.

Das Klischee vom Alleingänger, der im dunklen Keller sitzt und einsam an seinem Computer programmiert, kennen die drei ehemaligen Berufsschüler natürlich. „Das ist bei uns aber gar nicht der Fall“, unterstreichen sie. „Wir arbeiten immer in Teams und sind auch oft auf Messen oder Fortbildungen im Ausland unterwegs“, macht Jan Wienand deutlich. „Kein Tag ist wie der andere und es ist spannend, sich immer wieder mit neuen Technologien auseinanderzusetzen“, freut sich Patrick Gesenhues. Davon profitierte auch Markus Brüggemann während der Ausbildung in seinem Unternehmen. „Freitagnachmittag gibt es die sogenannte ‚Hack-Time‘. Da können wir an privaten Projekten arbeiten und zum Beispiel eine interne Software entwickeln. Voraussetzung ist nur, dass man sich dadurch auch beruflich weiterentwickelt“, konstatiert er und ergänzt: „Zudem durfte ich von Beginn an sehr eigenständig arbeiten.“ Das bestätigt auch Jan Wienand: „Generell gibt es in der IT-Branche viele Freiheiten. Theoretisch können wir von überall aus arbeiten, Hauptsache wir haben eine Internetverbindung“, sagt er lachend und fügt hinzu: „Deshalb ist Homeoffice in dem Bereich auch Gang und Gebe.“

Nach seiner Ausbildung möchte Markus Brüggemann nun wieder ein Studium aufnehmen. „Ich habe bereits vor der Ausbildung begonnen, Wirtschaftsinformatik in Münster zu studieren. Während des Studiums habe ich aber gemerkt, dass ich lieber erst einen praktischen Einstieg haben möchte und das war als IT-System-Kaufmann möglich“, erzählt er. So konnte Brüggemann direkt in der Mittelstufe (2. Ausbildungsjahr) am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung einsteigen. Auch Patrick Gesenhues tendiert nach seiner Ausbildung zu einem Studium im IT-Bereich. Jan Wienand arbeitet weiterhin in dem Software-Unternehmen in Ahaus.

Laut Guido Hayk finden auch immer mehr Frauen den Weg in die IT-Berufe. „Während es in der letzten Oberstufe keine weibliche Auszubildende gab, sind es jetzt in der Mittel- und Unterstufe jeweils vier Schülerinnen, die die Ausbildung zur Fachinformatikerin sowohl in der Fachrichtung Systemintegration als auch in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung absolvieren“, freut sich der Koordinator Bildungsgang IT-Berufe.

Berufsorientierungsmesse BOMAH am 8. und 9. Oktober in Ahaus
– Allgemeine Informationen –

Die eigenen Interessen, Kompetenzen und Ziele zu kennen, ist oft gar nicht so einfach. Das gilt vor allem für junge Leute, die sich speziell während der Berufsorientierung damit auseinandersetzen müssen. Dabei haben sie wichtige Fragen zu beantworten wie: In welche Richtung soll es künftig gehen? Studium, Beruf oder eine schulische Ausbildung? Welches Berufsfeld passt zu den eigenen Interessen? Welche Anforderungen stellt die Arbeitswelt? Eine Hilfe bei der Orientierung und Entscheidungsfindung ist da nun schon zum 23. Mal die Berufsorientierungsmesse BOMAH in Ahaus. Sie findet in diesem Jahr erneut an zwei Tagen – am 8. und 9. Oktober 2019 – auf dem Gelände der drei Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises Borken statt.

Bei der BOMAH zeigen unterschiedliche Hochschulen, Innungen, Unternehmen und viele weitere Ausstellerinnen und Aussteller, welche Möglichkeiten es für junge Menschen in unserer Region gibt. Rund 100 Ausbildungsberufe – sowohl klassische als auch neue Berufsbilder – werden dort vorgestellt. Die Schirmherrschaft über die Berufsorientierungsmesse hat Landrat Dr. Kai Zwicker übernommen. Die BOMAH ist am Dienstag, 8. Oktober, von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Am Mittwoch, 9. Oktober, sind die Ausstellerinnen und Aussteller von 8 bis 13 Uhr vor Ort.

Seit einigen Jahren gibt es auch eine kostenlose „BOMAH-App“. Sie ist eine Alternative beziehungsweise sinnvolle Ergänzung zum Flyer, den es auch weiterhin zur Orientierung gibt. Sie kann über einen QR-Code auf den Flyern und Plakaten sowie über den App-Store des Smartphones heruntergeladen werden.

Der Eintritt zur BOMAH ist frei. Eine Anmeldung ist – mit Ausnahme der Schulen – nicht erforderlich. Weitere Informationen zur Berufsorientierungsmesse gibt es im Vorfeld der Messe unter www.bomah.de.