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Praktikumsbericht Christian Tenhündfeld, STM

Vom 30.03.2019 bis zum 04.05.2019 durfte ich an einem Auslandspraktikum auf Malta, welches durch die EU-Kommission im Rahmen des Mobilitätsprogramms Erasmus+ gefördert wird, teilnehmen.

Momentan absolviere ich eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten bei der RWST Wirtschaftsberatung GmbH und dem Beruskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus. Als ich durch meinen Klassenlehrer Herrn Tinnemeyer von der Möglichkeit hörte, ein Auslandspraktikum machen zu können, musste ich nicht lange überlegen und schnell war der fünfwöchige Aufenthalt nach Absprache mit meinem Ausbildungsbetrieb auf Malta organisiert. Dies war besonders meinem Ausbildungsbetrieb zu verdanken, da es für ihn kein Problem war, dass ich fünf Wochen nicht im Betreib sein konnte. Ganz im Gegenteil: Mein Chef war von der Idee begeistert und ermutigte mich, diese Herausforderung anzunehmen. Um jedoch auch in der Schule nicht allzu viel zu verpassen, legte ich das Praktikum in die Osterferien. Auch der gute Kontakt zu Herrn Tinnemeyer im Zusammenhang mit einer externen Agentur ermöglichte eine schnelle und unkomplizierte Organisation des Aufenthaltes. Zwei Wochen vor Beginn des Aufenthalts bekam ich dann die nötigen Informationen über den Praktikumsbetrieb sowie über meine Unterkunft und dann ging es auch schon los.

Früh am Morgen voller Vorfreude und Erwartungen, aber auch mit der nötigen Nervosität ging es zum Flughafen Köln/ Bonn. Nach knappen 2,5 Stunden Flug kam ich auch schon am Flughafen Malta an, wo ich von Mario (einem Mitarbeiter der Organisation) abgeholt wurde. Von dort aus wurde ich zu meiner Unterkunft, einem 3-Personen Appartement, gebracht und lernte dort meine zwei Mitbewohner aus Finnland kennen. Beide machten auch ein mehrwöchiges Praktikum und waren schon seit ein paar Wochen vor Ort. Neben der maltesischen Kultur lernte ich somit auch nach „Feierabend“ die finnische Kultur kennen, weil wir die Abende zusammen verbrachten, indem wir zusammen kochten oder uns einfach nur über den Tag und unsere Erfahrungen unterhielten. Dabei wurde mir noch einmal verstärkt bewusst wie einfach Kommunikation durch Englisch sein kann und wie viele neue Erfahrungen es mir gebracht hat.

Da ich bereits am frühen Samstagmorgen ankam, hatte ich die Möglichkeit die Insel schon zwei Tage zu erkundigen, bevor es dann am Montagmorgen zum Willkommensmeeting ging. Dieses fand bei dem Partnerunternehmen in Malta, der Easy Job Bridge, statt. In dem Meeting war ich zusammen mit anderen Praktikanten aus Deutschland, den Niederlanden und Spanien. Es wurden uns allgemeine Informationen zu unseren Unterkünften und zum Aufenthalt generell gegeben, bis es dann im Anschluss zusammen zu den jeweiligen Praktikumsbetrieben ging.

Ich absolvierte mein Praktikum bei „Ennesse-Accountancy, Audit & Assurance“ einem Steuerberatungsunternehmen in Swieqi. Dort wurde ich von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen herzlich empfangen und schnell in den alltäglichen Arbeitsablauf integriert, welcher durch eine für mich überraschend fleißige aber auch sehr kollegiale Arbeitsmentalität geprägt war. Meine Aufgaben reichten von einfachen Verwaltungsaufgaben bis hin zur Bearbeitung von Buchführungen für unterschiedlichste Mandanten. Die Aufgaben machten mir stets Spaß und ich konnte mich bei Problemen immer auf meine hilfsbereiten Kollegen verlassen. Besonders viel Spaß machte mir die Zusammenarbeit mit Tara, Branda und Kyle, mit denen ich auch abseits der Arbeit viele Gesprächsthemen fand. So empfahlen sie mir Orte, Restaurants und andere Sehenswürdigkeiten, die ich an den Wochenenden besuchen konnte und von denen ich ihnen danach immer berichtete.

Besonders überraschte mich dabei Tara, als sie mir eines Nachmittags einen „Guten Feierabend“ wünschte und ich somit auf ihre, wenn auch sehr geringen, Deutschkenntnisse aufmerksam wurde. Es stellte sich heraus, dass sie für einen Urlaub in Deutschland vor Jahren einmal etwas Deutsch gelernt hatte und so kam es dazu, dass wir erst einmal ein paar deutsche Klischees besprechen konnten, was sehr lustig war.

Meine Arbeitszeiten gingen von morgens um 8:00 Uhr bis nachmittags um 16:30 Uhr inklusive einer halben Stunde Mittagspause und waren somit ziemlich ähnlich zu meinen Arbeitszeiten in Deutschland. Nach der Arbeit blieb mir immer noch Zeit, um einkaufen zu gehen oder auf meinem Rückweg an Orten wie den Promenaden von Sliema und San Giljan auszusteigen und dort den Feierabend am Wasser zu genießen.

Am Wochenende blieb auch genug Zeit, um die Insel zu erkunden. Dank der relativ günstigen Busverbindung über die Insel konnten wir fast alle Teile der Insel erkunden. Besonders gefallen hat mir dabei, die Golden Bay, Valletta und die Nachbarinseln Gozo und Comino. Auch wenn das Wetter im April noch nicht so gut war und erst im Mai/Juni die Temperaturen über 30 Grad gehen würden, nutzen wir die Chance, in der der Blue Lagun schwimmen zu gehen, auch wenn das Wasser noch sehr kalt war.

Ein weiteres Highlight war das alljährlich veranstaltete Feuerwerk im Hafen von Valletta, welches man von einem Platz auf den Stadtmauern aus bewundern konnte. Dieses fand ziemlich am Ende meines Aufenthaltes statt und war ein toller Abschluss für eine Zeit voller neuer Erfahrungen.

Fazit

Alles in allem waren die fünf Wochen auf Malta eine tolle, unvergessliche Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken über eine fremde Kultur und Arbeitswelt. Durch das tägliche Arbeiten und auch durch die Verständigung außerhalb der Arbeit konnte ich mein Englisch verbessern und auch in spontanen Situationen immer eine Antwort finden, auch wenn ich die Vokabeln nicht sofort wusste. Ich kann so einen Auslandsaufenthalt wirklich jedem empfehlen, der seine Englischkenntnisse verbessern möchte, sich aber auch persönlich weiterentwickeln und neue unvergessliche Erfahrungen machen möchte.

Abschließend also nochmal ein großes Dankeschön an den Förderverein des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung sowie der RWST Wirtschaftsberatung GmbH für die Unterstützung und die Ermöglichung dieser tollen Erfahrung.