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Podiumsdiskussion der Fachschule für Wirtschaft

Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.): Matthias W. Birkwald (die Linke), Michael Rohde (Verband öffentlicher Versicherungen), Christian Amshoff und Jennifer Fan (Fachschule), Volker Nikolai-Koß (DGB Münsterland), Karl Schiewerling (CDU)

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AHAUS. Bei der Podiumsdiskussion der Fachschule für Wirtschaft wurden die Themen Rente und Altersarmut in den Fokus gerückt. Kritik wurde laut.

Zukunft der Rente? Hinter diese Frage gehören für viele gefühlt deutlich mehr als ein Fragezeichen. Deswegen hatte die Fachschule für Wirtschaft am Dienstagabend zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Teilnehmer waren fachkundige Politiker.

Rente für gutes Leben

Mit der stetigen Absenkung des Rentenniveaus sei es immer schwerer für Rentner, ihre Ausgaben zu bestreiten. Stichwort: Altersarmut. Damit brachten Schüler der Fachschule die Diskussion ins Rollen.

„Der erste Schritt muss die Anhebung des Rentenniveaus sein", so Volker Nikolai-Koß, Gewerkschaftssekretär der DGB Münsterland. Damit war er einer Meinung mit Matthias W. Birkwald, Kölner Abgeordneter und rentenpolitischer Sprecher der Linke, der das Rentenkonzept seiner Partei vorstellte: „Niemand soll im Alter von weniger als 1050 Euro monatlich leben müssen." Dafür müsse in Deutschland auf die gesetzliche Rente und das Umlagesystem gesetzt werden. „Mit Riester machen sich nur Banken und Versicherungen die Taschen voll."

Er verwies immer wieder auf das Nachbarland: „Die Österreicher können es mit ihrem System einfach schon besser. Da darf man auch rüberschauen."

Das hingegen hielt Michael Rohde, Geschäftsführer des Verbands öffentlicher Versicherer, für wenig effektiv: „Sie ziehen ihre Zahlen aus dem Reich der Fantasie, Herr Birkwald. Österreich ist kein Paradebeispiel. Das Rentensystem dort wird auf Dauer implodieren, das ist sicher." Rohde sprach sich für das 3-Säulen-System aus. „Riester ist nicht zu kritisieren, denn Fakt ist: Schaffen wir sie ab, reißen wir damit erneut eine Lücke auf."

Junge Besucher schwiegen

Aus dem Publikum gab es zum Thema Rentensysteme und Altersarmut keine Fragen, sondern Meinungen. „Das, was Sie hier wieder machen, ist große Angstmacherei. Die Politik muss aufhören, Unsicherheiten von einer in die nächste Generation zu streuen", meldete sich ein Besucher kritisch zu Wort. „Wir wollen keine Angst schüren, aber wir müssen vorausschauende Politik betreiben", reagierte Karl Schiewerling von der CDU. Er vertrat am Podium für die CDU Jens Spahn, der wegen der Koalitionsverhandlungen in Berlin hatte bleiben müssen. Schiewerling appellierte, im Diskurs über die Zukunft auch entscheidende Prozesse wie die Digitalisierung zu beachten.

Die Zukunft selbst, die jungen Besucher, schwiegen während der gesamten Diskussion. Vielleicht lag es tatsächlich an der „Angstmacherei" der Politiker. Vielleicht hatte sie aber auch nur darauf gewartet, während der anschließenden Gruppendiskussionen in den direkten Dialog zu treten.

Von Meike Kühlkamp

8. Februar 2018