Dies ist das Archiv vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus. 
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Studierende der Fachschule für Wirtschaft am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus haben mit  ihren Lehrern Gabriele Lütkemeier und Bryn Sams eine Studienfahrt nach Großbritannien durchgeführt. Die Reise ist Teil der Weiterbildung zum/zur staatlich geprüften Betriebswirt/in. In diesem Jahr fuhren insgesamt 28 Studierende vom 23. bis zum 27. Mai nach London, bislang die höchste Teilnehmerzahl seit der ersten Reise im Jahr 2007.

Hauptpunkt der diesjährigen Fahrt war eine mehrstündige Führung durch die London Docklands im Ostteil der Stadt, und vor allem ein Besuch im Bürogebäudekomplex Canary Wharf, wo über 100.000 Angestellte täglich arbeiten und jede Woche rund 500.000 Personen in mehr als 200 Läden einkaufen.

Die Studierenden erfuhren, wie der Ostteil der Stadt in den letzten 40 Jahren sein Gesicht radikal verändert hat und noch verändern wird. Bis in die 1970er Jahre waren die Docklands ein riesiges Hafengebiet, in dem Tausenden von Hafenarbeitern, die unter den schwierigsten Arbeitsbedingungen in Armut lebten, Schiffe be- und entluden. Durch die steigende Nutzung von Containern wurden die alten Hafenanlagen in der Stadt zu klein und der ganze Hafenbetrieb verlagerte sich flussabwärts nach Tilbury und Felixstowe.

Das nun freigewordene Hafengebiet wurde unter der Leitung der London Docklands Development Corporation (LDDC),  einer Behörde, die direkt der Regierung unterstellt war, einer neuen Nutzung zugeführt, nämlich als Wohn- und Geschäftszentrum.  Bürohochhäuser wurden gebaut und veränderten das Gesicht der Stadt.

Die Einwohnerzahl hat sich in den zwanzig Jahren nach Beginn der Neuerschließung mehr als verdoppelt. Nicht alle alten Lagerhäuser und Werften wurden abgerissen, sondern in Appartementhäuser und Einkaufszentren umgewandelt. Die ehemaligen Docks werden als Yachthäfen oder Wassersportzentren verwendet.

Eine der neuesten Entwicklungen ist eine Bahnverbindung, die die Geschäftsleute in nur 40 Minuten von Canary Wharf zum 30 km entfernten Heathrow Airport westlich der Hauptstadt bringt. Dieses und viele andere Projekte sind durch das Brexit-Votum in den Focus der Öffentlichkeit gerückt und zeigen, wie wichtig es für die Stadt sein wird, ihre Stellung als europäisches Finanzzentrum in den kommenden Jahren zu behaupten.

Neben der intensiven Beschäftigung mit der Entwicklung der Docklands gab es noch genügend freie Zeit, um die Vielseitigkeit der britischen Metropole kennenzulernen, beispielsweise das Regierungsviertel in Westminster, Camden Market, Buckingham Palace und St. James' Park, sowie das Vergnügungsviertel um Piccadilly Circus und Leicester Square.

Während der Studienreise konnten auch bekannte Vorurteile abgebaut werden, z.B. dass es in London immer regnet,  dass die Britten ein sehr reserviertes  Volk sind oder dass das englische Bier nicht schmeckt.