Dies ist das Archiv vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus. 
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Die aktuelle Seite des Berufskollegs befindet sich unter www.bwv-ahaus.de

 

 

Eurokrise, Schuldenkrise, Flüchtlingskrise, Brexit, Streit, Arbeitslosigkeit, Bevormundung, Bürokratie – der Begriff „Europa“ ist in Europa selbst leider viel zu oft viel zu negativ besetzt und das in einer Zeit, in der die Welt um Europa immer rauer wird und die europäischen Völker eigentlich gut beraten wären, mehr und nicht weniger eng zusammen zu stehen und vor allem das bisher Erreichte als einzigartiges Friedens- und Wohlstandsprojekt mit Stolz hervorzuheben – es gibt keine Schlagbäume mehr und junge Menschen können überall innerhalb der Europäischen Union arbeiten oder Praktika machen.

Der Nutzen der Europäischen Union für den Einzelnen in Workshops, Projekt- oder Studientagen herauszuarbeiten, hat sich der Verein Europahaus Marburg-Biedenkopf aus Hessen auf die Fahnen geschrieben. „Wir als Moderatoren haben alle ein zweites Standbein in der Wirtschaft. Wir sind ein Zusammenschluss von Europäern, die den Menschen den Nutzen von Europa näher bringen will. Unsere Leitidee ist: In Vielfalt vereint“, so Schabnam Askriy, die auf Einladung von Fachlehrerin Birgit Rohlf gemeinsam mit Miljana Zdjelar, der Vereinsvorsitzenden Ronja Lindenberg und Julius Wiechmann bei hochsommerlichen Temperaturen die dreistündige Autofahrt von Hessen nach Ahaus auf sich genommen hatte, um den Berufsschülerinnen der Bildungsgänge Zahnmedizinische und Medizinische Fachangestellte Europa näherzubringen – mit einem Schwerpunkt, natürlich, auf die Gesundheitspolitik der EU.

„Jeder Einzelne von uns hat langjährige Erfahrung in der Planung und Durchführung von Workshops und Projekttagen“, so Ronja Lindenberg. „Aber im Rahmen unseres erst 2016 gegründeten Vereins ist der Workshop am Ahauser Europatag unser bisher größter Einsatz“, erklärt sie weiter. Nach einem kurzen Input arbeiteten  die Schülerinnen in Kleingruppen und erstellten Plakate beispielsweise über die Vorteile einer einheitlichen europäischen Gesundheitspolitik vor dem Hintergrund brasilianischer Gammelfleisch-Importe, aber auch über Chancen und Möglichkeiten europäischer Mobilität während der Berufsausbildung. „Wir wissen selbst, dass die Institutionen der Europäischen Union nicht perfekt sind. Ich habe aber auch schon in anderen Wirtschaftsräumen gelebt und gearbeitet – und im Vergleich hierzu ist das Leben in Europa immer noch das Beste, was wir Menschen haben“, betonte Schabnam Askriy. Miljana Zdjelar freute sich über die Kreativität der Schülerinnen in den Gruppenarbeiten: „Die Auszubildenden haben die Aufgaben zu Europa sehr ideenreich gelöst.“

„Europäische Bezüge sind zwar in unserem Unterricht bereits verankert, der Workshop des Europahauses hat den Schülerinnen die Bedeutung für die eigene Zukunft näher gebracht. Die Themen waren sehr anspruchsvoll – das ist aber zu begrüßen, denn so befassen sich die Schülerinnen mit Europa, das definitiv auch das Berufsbild der Schülerinnen in Zukunft prägen wird“, zeigte sich Katja Klein, Koordinatorin für die Medizinischen Bildungsgänge, erfreut über Expertise, die das Projektteam des Marburger Europahauses in die medizinischen Bildungsgänge einbrachte. Die qualitativ hochwertigen Arbeitsergebnisse der Schülerinnen werden in den nächsten Wochen im Rahmen einer kleinen Ausstellung im Foyer veröffentlicht.