Vorletzte Woche wurde die erste Phase des Projekts „der Arbeitsplatz – gestern, heute, morgen“ des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung Ahaus, für das die Landesregierung im Rahmen der Aktion „Frankreich und Nordrhein-Westfalen im Dialog“ eine Förderzusage erteilt hatte, mit der französischen Partnerschule durchgeführt. Die aus 11 Schülerinnen und 3 Lehrerinnen bestehende Gruppe aus Denain bei Lille erlebte zusammen mit ihren deutschen Partnern des Jahrgangs 11 des Wirtschaftsgymnasiums vier ereignisreiche Tage. Die Arbeit an der Schule bestand zunächst darin, auf Deutsch und Französisch die von beiden Gruppen vorbereiteten Informationen zur Geschichte des jeweiligen Industriestandortes , zu den Gründen und dem Ausmaß des erfolgten Strukturwandels und zur momentanen Situation zu präsentieren. Im anschließenden Vergleich wurde festgestellt, dass es erstaunliche Parallelen zwischen der Situation im Ruhrgebiet und der in Nord-Pas-de Calais gibt – Reichtum durch Kohle und Stahl sowie Textilindustrie ab dem 19. Jahrhundert, in den 60-er Jahren dann der Niedergang dieser Industrien aus vergleichbaren Gründen und mit denselben dramatischen Konsequenzen, anschließend Orientierung hin zum Dienstleistungssektor, Umwidmung von Industriegebäuden zu Museen, Denkmälern oder Einkaufszentren.
Ein eindrucksvolles Beispiel einer solchen Umwidmung erlebte die Gruppe bei der Besichtigung der Weltkulturerbestätte Zeche Zollverein (Essen) (s. Foto) und des Gasometers Oberhausen.
Als Beispiel eines „zeitgenössischen“ Unternehmens diente eine Führung bei TOBIT in Ahaus (s. Foto). Das Rahmenprogramm bestand aus Besichtigungen in Ahaus, Münster und Enschede sowie gemeinsamen Abendessen mit Gesprächen und geselligen Spielen. Selbst das extreme Wetter konnte die Freude an den Unternehmungen nicht wesentlich beeinträchtigen. Am Samstagmorgen hieß es dann: „Au revoir à Denain“ - der Gegenbesuch muss laut der Vorgaben des Projekts noch in diesem Jahr erfolgen.