Marleen Könning aus dem Unternehmen Pongs Textil GmbH in Dublin
Drei Schüler der Großhandelsunterstufe nahmen am Mobinardo-Projekt teil
Wir, die Auszubildenden Malte Gregory und Marleen Könning aus dem Unternehmen Pongs Textil GmbH und Tim Vennhoff aus dem Unternehmen Kurt Pietsch GmbH & Co. KG der Klasse GU1 vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus bekamen das Angebot von unseren Ausbildungsbetrieben, während unserer 3-Jährigen Ausbildung als Kaufmann im Groß- und Außenhandel an dem Projekt "Mobinardo" der EU-Geschäftsstelle Bezirksregierung Münster teilzunehmen, um die irische, englische und tschechische Kultur und Geschäftsabläufe näher kennenzulernen.
Der Start im Ausland konnte unterschiedlicher nicht sein. Malte Gregory absolvierte sein Praktikum bei Continental AG in Prag, Tim Vennhoff bei einer Vermittlungsagentur für Studenten, dem Graduate Recruitment Bureau in Brighton, und Marleen Könning bei Leondias Chocolates in Blackrock. Am Anfang des Auslandspraktikums besuchten wir zunächst ein mehrtägiges Seminar, wo wir auf die jeweilige Kultur und Sprache vorbereitet wurden. Nach Abschluss der Seminare ging es dann für uns in die Unternehmen im Gastland.
Dublin, Irland
Nach meinem einwöchigen Sprachkurs, begann ich mein Praktikum am Montagmorgen um 10 Uhr bei Leondias Choclates in Blackrock 10 km vor Dublin in Irland. Von meiner privaten Unterkunft bei einem Rentnerehepaar in Shankill brauchte ich täglich 20 Minuten mit dem Zug zu meiner Praktikumsstelle, wofür wir ein Schülermonatsticket erhalten haben. Leondia Choclates ist eine weltberühmte Kette von Einzelhandelsunternehmen, alle mit eigenem Inhaber, die in der ganzen Welt ansässig sind und Schokoladen verkaufen. Meine Hauptaufgabe bestand darin, sowohl lokale als auch internationale Kunden zu bedienen. Dies war insofern eine besondere Herausforderung, da ich mich jedes Mal auf unterschiedliche Akzente und kulturelle Besonderheiten einstellen musste.
Um die individuellen Kundenwünsche erfüllen zu können, lernte ich sämtliche Schokoladen des breiten Sortiments mit ihren jeweiligen Geschmacksrichtungen auswendig. Eine kleine Kostprobe machte das Lernen einfacher und ermöglichte mir, die Kunden noch besser zu beraten. Des Weiteren konnte ich aufgrund meines Vorwissens, welches ich in meinem Betrieb sammeln konnte, bei der Wareneingangskontrolle und in der Buchhaltung helfen, da diese Geschäftsabläufe ähnlich der deutschen sind. Zudem verpackte ich Geschenke und dekorierte die Verkaufsregale. An den Wochenenden erkundete ich mit den anderen Projektteilnehmern die Umgebung. Meine Chefin zeigte mir Sehenswürdigkeiten, die nicht in jedem Reiseführer aufgelistet sind, wie der Wochenmarkt in Howth einer Hafenstadt nördlich von Dublin.
Brighton, England
Nach der Ankunft in Brighton an einem Samstag ging es zunächst in meine Gastfamilie, wo ich herzlich empfangen wurde. Bevor es mit dem 3-tägigen Vorbereitungskurs losging, blieb noch genug Zeit erste Eindrücke der Stadt zu sammeln.
Nach dem Kurs, der mich auf die englische Kultur vorbereitet hat, startete ich mit der Arbeit im Graduate Recruitment Bureau, einer der renommiertesten Vermittlungsagenturen für Hochschulabsolventen. Nach einer 10 minütigen Busfahrt ging es auch schon direkt mit der Arbeit los. Zu meinen Hauptaufgaben zählte vor allem das Aktualisieren von vorhandenen Profilen der registrierten Studenten in der Datenbasis. Ebenfalls beschäftigte ich mich mit Neuregistrierungen, Arbeiten für das Marketing-Team, das Übersetzen von Stellenangeboten mit anschließender Information an die deutschen Universitäten zur Veröffentlichung in den jeweiligen Jobportalen. Außerdem war in ein „Research-Project“ eingebunden und übernahm einige Telefonarbeiten. Hier ging es vor allem darum, fehlende Daten der registrierten Studenten in Erfahrung zu bringen und in der Datenbank zu aktualisieren.
Neben all dieser Arbeit blieb jedoch noch genug Zeit die Sehenswürdigkeiten von Brighton zu erkunden und den Strand zu genießen. Ebenfalls war ein Ausflug nach London möglich, da die Zugfahrt dorthin nur ca. eine Stunde dauerte.
Prag, Tschechien
In einem Vorort von Prag namens Brandýs nad Labem arbeitete ich für die Firma "Continental AG" in der Buchhaltung und lernte deren betrieblichen Abläufe innerhalb der Buchhaltung und dem Wareneingang kennen. Während meines Praktikums erfasste ich unter anderem die Rechnungen vorläufig und buchte diese auf die jeweiligen Konten. In dem Betrieb wurden Radios, Navigationsgeräte und Verbindungsschläuche für Autos hergestellt. Jeden Morgen fuhr ich eine Stunde mit der U-Bahn und dem Bus aus dem Zentrum von Prag zum Praktikumsbetrieb. In Prag war ich in einem Hostel untergebracht, in dem man Menschen aus vielen verschieden Kulturen kennen lernte, mit denen ich gemeinsam Prag erkundete. Am Wochenende zeigte mir ein Mitarbeiter der Firma Continental die Stadt außerhalb meines Reiseführers.
Alles in allem haben wir an interkultureller Kompetenz gewonnen und wir konnten einen tiefen Einblick in die ausländischen Geschäftsprozesse und deren Kultur erlangen. Neben der sprachlichen Weiterbildung konnten wir auch viele neue Eindrücke in unsere heimischen Betriebe mitnehmen. Zusätzlich erhielten wir alle den Europass Mobilität und reichliche Referenzschreiben von unseren Praktikumsbetrieben.