Reinhard Wehmschulte ist neuer Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung
AHAUS/KREIS. Morgen ist der erste Schultag. Auch für Reinhard Wehmschulte. Dieser Schulwechsler ist aber kein Hinterbänkler. Der 52-jährige Pädagoge aus Ahaus übernimmt als Nachfolger von Wolfgang Reinert die Leitung des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Borken in Ahaus.
Auch wenn Wehmschultes Schullaufbahn damit eine ganz neue Wendung nimmt, der Schulweg bleibt für den neuen Schulleiter fast der gleiche. Bereits 22 Jahre lang hat er im unmittelbar benachbarten Berufskolleg für Technik unterrichtet.
Kontinuität und Wandel prägten bislang den Berufsweg des gebürtigen Neuenkircheners. Schon als 20-Jähriger entschied er sich nach Abitur und Grundwehrdienst für die Berufsschule. „Mein Vater war Schmied und Schlosser, mein Onkel Lehrer. Und ich wollte Lehrer mit Praxisbezug werden."
An der Technischen Universität Dortmund und an der Pädagogischen Hochschule Bochum studierte Wehmschulte Maschinenbau und Sport. Nach einer ersten beruflichen Station in Bergkamen und dem Referendariat an einer gewerblichen Schule in Rheine wechselte Wehmschulte 1989 zum Berufskolleg Technik in Ahaus, das damals noch „Technische Schulen Ahaus" hieß.
Managementaufgaben
„Fachfremder Unterricht ist seitdem mein Markenzeichen", schmunzelt Wehmschulte. In der Spinnerei Germania zum Beispiel erlernte er anfangs noch die aussterbende Textilmaschinenführung kennen. Grenzüberschreitende Berufsausbildung, Konstruktionsmechanik, Anlagenmechanik, Netzwerke und Mediengestaltung waren weitere Fachgebiete, in denen Wehmschulte zum Experten wurde, bevor er 2009 Jahren eine Fortbildung zum Schulleiter absolvierte - das so genannte Eignungsfeststellungsverfahren.
Dass er zwei Jahre später tatsächlich Schulleiter des Nachbarkollegs werden sollte, damit habe er damals allerdings nicht gerechnet.
Ist denn der Wechsel vom Bereich Technik zu Wirtschaft und Verwaltung nicht problematisch? „Bei 116 Lehrkräften und 2500 Schülern ist das Berufskolleg ähnlich wie ein mittelständisches Unternehmen zu managen. Das ist meine Aufgabe - und die ist an allen Berufskollegs ähnlich", sagt Wehmschulte, der auch schon zum Leitungsteam des Berufskollegs Technik gehörte. Außerdem sei seine neue Schule von seinem Vorgänger hervorragend geführt worden. „Die Unterstützung des Leitungsteams macht mir den Einstieg hier leicht", hat Wehmschulte in den ersten Konferenzen nach seiner Ernennung am 1. September bereits gespürt.
Voller Stundenplan
Personalentwicklung, die Rezertifizierung als Europaschule, der Ausbau der internationalen Partnerschaften, bilingualer Unterricht und eine engere Zusammenarbeit mit den beiden benachbarten Berufskollegs - Wehmschultes neuer Stundenplan ist prall gefüllt. „Da ist es gut, dass ich zum Ausgleich auch noch einige Sportstunden geben kann", freute er sich besonders auch auf die Arbeit mit den Schülern. Reinhard Wehmschulte ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Stefan Grothues
6. September 2011