"Auch Gescheraner Kaufleute sind betroffen vom Verlust an Kaufkraft, die in den Online-Handel abfließt." So lautet die These, die eine Studenten-Gruppe der Fachschule für Wirtschaft am Berufskolleg in Ahaus aufstellt. Stimmt diese Annahme? Wenn ja, was kann man vor Ort tun? Welche Produkte sind betroffen? Gibt es Möglichkeiten für die Geschäfte am Ort, in den Internet-Handel einzusteigen? All diesen Fragen wollen die rührigen Studenten, die am Berufskolleg berufsbegleitend büffeln, auf den Grund gehen. Sie tun dies im Rahmen einer Projektarbeit, die Rof-Dieter Lehmann als ihr Mentor betreut. Am Mittwochabend waren die jungen Leute ins Hotel Tenbrock gekommen, um Stadtmarketing und Kaufmannschaft ihr Vorhaben vorzustellen. "Wir möchten Ihr Partner sein. Wir brauchen dafür Ihre Unterstützung", richteten sie ihren Appell an über 30 Händler.
In zwei Stoßrichtungen zielt die Untersuchung: Zum einen wollen die Studenten von Bürgern und Käufern in Fragebögen und Interviews wissen, ob, wie und wofür sie die Möglichkeiten des Internets für ihre Einkäufe nutzen. Zum anderen wenden sie sich an die Kaufleute selbst, um zu ergründen, welche Möglichkeiten es für sie gibt, in den Online-Handel einzusteigen. Das Thema, sagt Rolf-Dieter Lehmann, der selbst in Gescher lebt, sei höchst interessant: "Denn der Internet-Handel wächst rasant. Diese Veränderung trifft die Innenstädte. Gilt das auch für Gescher als Prototyp einer mittleren Landgemeinde?" Dies alles, sagt Lehmann, soll die Studie ergründen helfen. Bis zum Juli müssen die Studenten sie abschließen. Präsentiert wird sie im November an der Fachschule. Lehmann zeigte sich auch bereit, sie in Gescher eigens vor zu stellen. Rund 600 Arbeitsstunden würden seine Studenten in das Projekt investieren. Ein Einsatz, der der Kaufmannschaft der Glockenstadt ebenfalls zu Gute komme. Denn Ziel sei letztlich, den Handel am Ort zu stärken und Möglichkeiten zu erforschen, wie er vom Internet-Handel profitieren kann.