AHAUS. Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung hat die Klassen der Höheren Handelsschule feierlich verabschiedet.
Die Abschlussprüfung der Höheren Handelsschule am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus (BWV) haben 137 Schülerinnen und Schüler mit Erfolg abgelegt und somit den schulischen Teil der Fachhochschulreife erlangt. Sechs von diesen Schülerinnen und Schülern haben gleichzeitig die volle Fachhochhochschule durch den Nachweis geleisteter Praktika erworben. Zudem werden einige Schülerinnen und Schüler in den kommenden Wochen, nach Ableistung der noch fehlenden Praktika, das zusätzliche Zertifikat über die volle Fachhochschulreife erlangen. In dieser berufsvorbereitenden Schulform haben sie alle neben Kenntnissen im allgemeinen Bereich auch die selbstständige Erarbeitung von wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftspolitischen Zusammenhängen erworben und sind somit sehr gut auf eine berufliche Ausbildung oder auf ein Studium an einer Fachhochschule vorbereitet.
In einer Feierstunde in der Stadthalle in Ahaus erhielten die Absolventinnen und Absolventen aus den Händen des Schulleiters Reinhard Wehmschulte, des stellvertretenden Schulleiters Hendrik Brügging und der jeweiligen Klassenleitung ihre Abschlusszeugnisse. Gleichzeitig wurden auch die Jahrgangsbesten der drei Schulstandorte mit den unterschiedlichen Schwerpunkten geehrt: Daniel Denne (Standort Stadtlohn), Nils Tenhündfeld, Daliya Arici, Markus Blaue und Niklas Teuber (Standort Ahaus) und Erik Seibel (Standort Gronau).
Leider fanden aufgrund der Corona-Pandemie keine KMK-Prüfungen in der zweiten Fremdsprache statt. Daher konnten in diesem Schuljahr keine KMK-Zertifikate vergeben werden. Jedoch wurden im Laufe der zwei Jahre viele Modulbescheinigungen des staatlichen EDV-Führerscheins vergeben. Den kompletten EDV-Führerschein mit allen acht Modulen erhielten sechs Schülerinnen und Schüler.
In seiner Begrüßungsansprache wies Reinhard Wehmschulte auf die Bedeutung des großen Bildungsgangs Höhere Handelsschule für den weiteren Lebensweg der Absolventinnen und Absolventen hin. Den Abschluss in den schwierigen Zeiten mit Präsenz-, Wechsel- und Distanzunterricht erreicht zu haben, gebührt Respekt und Anerkennung. Ein Faktor für das gute Gelingen lag auch in der guten technischen Ausstattung der Schule und den damit verbundenen Möglichkeiten der Gestaltung des Distanzunterrichtes mit digitalen Medien und der didaktischen Arbeit der Kolleginnen und Kollegen.
Herr Niewiem als Stellvertreter der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer zog ebenfalls ein Resümee der letzten zwei Jahre und betonte die schwierigen Bedingungen, mit denen die Schüler- und Lehrerschaft konfrontiert wurde. Auch er zollte den Absolventinnen und Absolventen seinen Respekt für das Erreichen des Fachabiturs. Er regte aber auch zum Nachdenken an, da es in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie in der Politik und den Medien in erster Linie um Schülerinnen und Schüler, die das Abitur anstrebten, ging. Andere Bildungsgänge, wie bspw. die Höhere Handelsschule, bekamen kaum Aufmerksamkeit.
Als Schülervertreter haben Luana Boras und Jan Marano, die den Schulstandort Stadtlohn besuchten, einen Vergleich zwischen einer Fachabiturzeit ohne Corona und der tatsächlichen Fachabiturzeit, die die Schülerinnen und Schüler mit Corona erlebten, gezogen. Dabei wurde deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler auf viele gesellschaftliche Aktivitäten wie die Klassenfahrt oder ein Auslandspraktikum verzichten mussten. Auch Samantha Safar vom Schulstandort Gronau stellte die große Herausforderung, die die Schülerinnen und Schüler durch den ständigen Wechsel von Distanz- und Präsenzunterricht gemeistert haben, heraus. Trotz der widrigen Umstände betonte sie die große Hilfsbereitschaft und den starken Klassenzusammenhalt in den Klassen, der sich trotz der schwierigen Umstände sehr gut entwickelte. Alle drei bedankten sich herzlich bei ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern sowie bei allen Fachlehrerinnen und -lehrern für ihre hervorragende Arbeit und die Vorbereitung auf das Fachabitur. Auch die großartige Unterstützung der Eltern und Familien stellten sie heraus.
Der Koordinator der Höheren Handelsschule, Herr Plate, wies auf die Bedeutung des Bildungsganges für die heimische Wirtschaft hin. Die hiesigen Firmen suchen Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule auf Grund ihrer guten Vorbereitung in der Schule. In den Medien wird häufig nur von den Abiturienten gesprochen, aber die Fachhochschulreife als zweithöchster Schulabschluss mit der Berechtigung, an jeder Fachhochschule jegliche Fachrichtung studieren zu können, bietet den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten für ihren beruflichen Werdegang. Herr Plate gratulierte seinerseits allen Absolventinnen und Absolventen ganz herzlich und schloss die Veranstaltung mit den besten Wünschen für die Zukunft.
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Bildunterschrift: Schulleiter Reinhard Wehmschulte (links), stellvertretender Schulleiter Hendrik Brügging (rechts) mit den ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen der drei Schulstandorte bei der Besten-Ehrung