Die Höhere Handelsschule erkundet die türkische Metropole am Bosporus
Die Studienfahrt nach Istanbul war ein neues und interessantes Erlebnis, welches viele unter uns vermutlich nicht so oft haben werden. Die Kultur, das Essen und die Menschen stellten eine neue Erfahrung besonders für die Deutschen unter uns, die mitfuhren, dar. Die Gruppe bestand aus 18 Schülerinnen und Schülern sowie Herrn Niewiem, der schon am ersten Tag merkte, was er sich da angelacht hatte.
Am 07.02.2014 begann unsere abenteuerliche Reise nach Istanbul. Pünktlich um 8.00 Uhr trafen wir uns am Gronauer Bahnhof. Die Aufregung war deutlich zu spü-ren. Von Gronau aus ging es mit dem Zug nach Düsseldorf und von dort aus mit dem Flieger nach Istanbul, wo wir mit Verspätung landeten, weil, wie wir später erfuhren, eine der Maschinen vor uns entführt worden war.
Anschließend konnten wir den Feierabendverkehr in Istanbul „genießen“ und kamen nach einer überlangen Busfahrt bei Dunkelheit im Hotel an. Selbiges lag im Stadtviertel Aksaray, welches bei Weitem nicht der schönste Fleck in Istanbul ist, aber ein zentraler Ausgangspunkt zu den für uns wichtigsten Anlaufstellen darstellte.
Wir durften eine schöne Woche mit vielen Eindrücken erleben.
Nach abschließender Bewertung der einzelnen Anlaufstellen, die wir auf dieser Literaturfahrt gemacht haben, hinterließen bei uns die blaue Moschee, der Dolmabahce-Palast und die Bosporus-Fahrt die schönsten Erinnerungen.
In den Tagen nach der Ankunft besuchten wir die Aya Sofya, die Sultan-Ahmed-Moschee, das Hippodrom, das archäologische Museum, im Übrigen eines der aner-kanntesten in Europa, das Istanbul Modern, den Yerebatan Sarayi, den Topkapi Pa-last und nahmen an einer Führung im Dolmabahce-Palast teil. Diese unvollständige Auflistung zeigt schon, dass unser Lehrer kein Erbarmen mit uns hatte und uns durch ganz Istanbul führte.
Als Literaturkurs war es für uns natürlich auch selbstverständlich, dass wir das Mu-seum der Unschuld besuchten, ein Haus, in welchem der Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk über die Geschichte des gleichnamigen Romans, in Schaukästen informiert. Einige von uns haben gleich vor Ort den Roman gekauft, um die tragische Liebesgeschichte selbst zu lesen.
Neben den vielen Besichtigungen der verschiedenen Museen, besuchten wir unterschiedliche Moscheen und wohnten in der Süleymaniye-Moschee auch einem Mittagsgebet bei.
Wir besuchten aber auch den großen und den ägyptischen Basar und konnten dadurch unsere Shopping-Lust ausleben. Die Bazare und die unzähligen Stände darauf waren für viele von uns ein völlig neues Erlebnis und wir verbrachten einen ganzen Nachmittag mit handeln und kaufen und konnten uns kaum zurückhalten, nicht noch mehr der vielen tollen Taschen, Schuhe etc. mitzunehmen.
Da das Wetter – wie jeden Tag - auf unserer Seite war, beschlossen wir als Gruppe die berühmte Bosporus-Fahrt zu machen. Hierzu charterten wir ein Boot ganz für uns alleine und fuhren unter den Klängen türkischer Musik auf dem Bosporus, von dem aus man viele verschiedene Sehenswürdigkeiten noch einmal aus anderer Perspektive betrachten konnte; auch gab es Neues zu sehen, wie z.B Kiz Kulesi – der auch in einem James Bond Film vorkommt. Manche von uns wurden seekrank, anderen wiederum gefiel die Fahrt so gut, dass sie am letzten Abend die Fahrt mit einem normalen Ausflugsdampfer noch einmal wiederholt haben.
Ein weiteres unserer Ziele war der Taksim-Platz und die sich daran anschließende große Einkaufsstraße, die „Istiklal Caddesi“, die am Abend von Menschenmassen besucht wird. Ein besonderes Erlebnis hatten einige von uns, als sie auf dem Weg zum Besuch eines Fußballspiels von Galatasaray Istanbul am Taksim-Platz umstei-gen mussten und von weitem eine der Demonstrationen beobachten konnten, von denen auch immer wieder im deutschen Fernsehen berichtet wird.
Aber auch sonst haben wir so einiges erlebt, was für eine Studienfahrt nicht typisch ist. So haben wir z.B. Dreharbeiten auf dem Hippodrom beiwohnen dürfen und konnten auch Fotos mit einigen der Darsteller machen, die uns auch Tipps für das Abendprogramm gegeben haben. Das an diesem Tag entstandene Video könnt ihr euch auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=yGk9XlGGBwc) anschauen.
In unserer Freizeit besuchten wir eine der berühmtesten Discotheken in Istanbul, sowie Shisha-Bars und genossen auch sonst das Nachtleben. Der Club verfügte zwar über eine gute Aussicht auf den Bosporus, aber mehr konnten wir uns auch nicht leisten; einige von uns kippten fast um, als sie die Eleganz und die Preisklasse des Clubs erkannten. Eine Champangerflasche sollte 1500 TL kosten, was umgerechnet etwa 500 Euro sind. Da der Eintritt umsonst war, beschränkten wir uns auf das Tanzen.
Da wir viele Wege dank unseres unermüdlichen Lehrers auch zu Fuß absolvierten, bekamen wir nicht nur die schönen Seiten Istanbuls zu sehen, sondern auch die viele Armut von Jung und Alt, die an vielen Straßenecken jenseits der Touristenzentren auf uns warteten. Bettelnde Menschen und halbverfallene Gebäude begegneten uns immer wieder. Verzweifelte Kinder, die z.B. mit dem Verkauf von Taschentüchern ihr Glück an etwas Geld zu kommen versuchten, trafen wir. Außerdem sahen wir viele obdachlose Hunde und Katzen, die vor sich hinvegetierten und ums nackte Überleben kämpfen mussten. Bilder, die wir in dieser Form aus Deutschland nicht kennen.
Der letzte Tag durfte von jedem selbst gestaltet werden und die meisten waren so müde von der Woche und den vielen gesammelten Eindrücken, dass viele von uns sich ziemlich schnell wieder im Hotel trafen und auf den Zimmern verschwanden und quatschten. Auch begannen wir schon die Koffer zu packen, was für viele von uns ein Problem darstellte, denn die vielen Einkäufe sprengten so manchen Koffer.
Am Freitagmittag fuhren wir dann mit dem Bus zum Flughafen und traten somit die Rückreise an, die am späten Freitagabend in Gronau endete.
In Deutschland angekommen, konnten wir auf eine stressige, aber schöne Zeit in Istanbul zurückblicken. Da wir alle aus unterschiedlichen Klassen kamen, schlossen wir neue Freundschaften und lernten verschiedene Kulturen sowie Spezialitäten kennen. Vielleicht wird es uns später einmal selbst wieder nach Istanbul verschlagen.
Und da uns das Ganze so gut gefallen hat, haben wir schon überlegt, uns nach der islamischen Kultur in diesem Jahr im nächsten Jahr mit der christlich-römischen Geschichte zu beschäftigen.