Die Schüler des Berufskollegs konnten Europa auch kulinarisch erkunden.
"Jeder noch so kleine Beitrag für Europa ist wichtig."
Reinhard Wehmschulte, Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung
Dritter Europatag am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung
AHAUS. Auch die Liebe zu Europa geht durch den Magen. Das zeigte der dritte Europatag am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung. Gefordert war vor allem aber der Kopf.
„Wir leben hier den europäischen Gedanken das ganze Jahr über, besonders intensiv durch den regen Austausch mit Schulen in Dänemark, den Niederlanden und nun auch Polen", erklärte Schulleiter Reinhard Wehmschulte gestern Morgen zur Eröffnung. „Und heute komprimieren wir sozusagen all diese Aktivitäten auf einen Tag", fügte sein Stellvertreter Toni Junker hinzu.
Und wie sieht ein „komprimiertes Europa" aus? So bunt wie die europäischen Flaggen und so kommunikativ wie alle Sprachen zusammen, lautet die schlichte Antwort. Denn ebenso vielseitig und verlockend wie das üppige Catering - eine kulinarische Europareise mit vielen Landesspezialitäten - war auch das Programm, das unter dem Motto „Leben, lernen und arbeiten in Europa" stand.
Zu diesem von der Schulentwicklungsgruppe, eine Gruppe aus Vertreter aller Bildungswege, ausgearbeiteten Oberthema hatten die Schüler im Vorfeld selbst eigene Themenschwerpunkte entwickelt. „Uns war ein hohes Maß an Schülerbeteiligung wichtig", so Wehmschulte. Wie rege diese war, zeigten die vielen unterschiedlichen Angebote: Rollenspiele zu „Klischees in Europa", ein Fotoprojekt unter dem Titel "Europa", Bewerbungstraining für das europäische Ausland, die Fertigung eines europäischen Kochbuchs, Planspiele und vieles andere mehr. „Uns ist wichtig, den europäischen Gedanken auch praktisch umzusetzen", erklärte Karin Horst, die die Leitung des Planspiels „Die Wollnauer Strumpffabrik soll in ein osteuropäisches Land verlegt werden" für Schüler der Höheren Handelsschule übernommen hatte. „Die Schüler vertreten sechs verschiedene Positionen, vom Betriebsrat, über das Amt für Wirtschaftsförderung bis hin zur Presse", erklärte die Lehrerin. Im ständigen Austausch solle das Für und Wider formuliert und der Gegenseite vorgetragen werden, um so zu einer sozialverträglichen, für alle Parteien sinnvollen Lösung zu gelangen.
Noch praxisnäher zeigte sich das Ergebnis der Arbeit einer Schülergruppe, die sich die Herstellung eines polnischen Wörterbuchs zur Aufgabe gemacht haben. „Wir stellen für einen Schüleraustausch mit Polen unser eigenes Wörterbuch her", erklärte eine der Schülerinnen.
Aber auch für die Schüler, die kein so „handfestes" Ergebnis wie ein Buch am Ende des Europatages in den Händen hielten, gab es die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Beiträge an Stellwänden oder in Schaukästen in der Schule zu präsentieren. Reinhard Wehmschulte: „Denn jeder noch so kleine Beitrag für Europa ist wichtig!"
Denise Perrevort-Elkemann
8. Mai 2012