Dies ist das Archiv vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus. 
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AHAUS. Erleichterung am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung: Der für Freitag durch eine Schmiererei angedrohte Amoklauf fand nicht statt. Allerdings: Zwei Zwischenfälle mit Trittbrettfahrern hielten Polizei, Lehrer und Schüler in Atem. von Stefan Grothues

Bereits am Donnerstag hatte ein Schüler des Berufskollegs sich in einem Schülerchat damit gebrüstet, den Schriftzug „Amok 17.12 zehn Tote“ an eine Glastür in der Schule geschrieben zu haben. Andere Schüler machten die Polizei darauf aufmerksam, die den Chatter noch am gleichen Tag ermitteln konnte und zuhause aufsuchte. Die Ermittlungen, so Polizeisprecher Carsten Woltering, hätten jedoch ergeben, dass es sich bei diesem jungen Mann nur um einen Trittbrettfahrer handelte, der nun allerdings die Kosten des Polizeieinsatzes am Donnerstag bezahlen muss.

Ein zweiter Zwischenfall erschreckte am Freitagmorgen gegen 10.30 Uhr eine Lehrerin „beinahe zu Tode“. Während des Unterrichts klopfte es an ihre Tür. Als sie öffnete, standen vier mit Schal und Mütze vermummte Gestalten vor ihr, die dann direkt die Flucht ergriffen. Die vier wurden schnell ermittelt. Es handelte sich um einen Schüler des Berufskollegs sowie drei Schüler einer anderen Schule, die „nach dem dortigen Terror“ schauen und einen weiteren Schüler aus der Klasse abholen wollten. Gegen sie wurde ein Platzverweis ausgesprochen und eine Anzeige wegen Nötigung gefertigt.

Von diesen Zwischenfällen bekamen die meisten Schüler gestern Morgen gar nichts mit. Dennoch, so schilderte eine Schülerin, sei die Stimmung in der ganzen Schule angespannt gewesen. Uniformierte Beamte standen morgens an den Eingängen, Polizeiwagen fuhren Patrouille. „Ich habe von Anfang an gedacht, dass die Drohung ein schlechter Scherz ist. Aber während des Unterrichts habe ich die ganze Zeit auf die Geräusche im Flug geachtet“, so die Schülerin.

Viele Schüler waren erst gar nicht zum Unterricht erschienen. Inwieweit die Amokdrohung oder die winterlichen Straßenverhältnisse die Ursache waren, vermochte der stellvertretende Schulleiter Toni Junker allerdings nicht zu sagen.

Sicher sei aber, dass die Amokdrohung kein „Dummejungenstreich“ sei. Junker: „Da hat jemand viele Menschen in Angst versetzt und vielen viel Arbeit bereitet.“ Das Kollegium war in den vergangenen Tagen noch mal alle Notfallpläne durchgegangen. Polizeisprecher Carsten Woltering: „Wenn man die Stundenzahl des Polizeieinsatzes hochrechnet, kommt da einiges an Kosten zusammen.“ Und die müssten vom Verursacher getragen werden, falls er ermittelt werden kann.

Drohung am Montag entdeckt
› Der Schriftzug mit der Amokdrohung war am Montag entdeckt und der Polizei von der Schulleitung mitgeteilt worden.
› Im Rahmen der Ermittlungen wurden mehrere Schüler befragt. Eine Gefährdungsanalyse ergab keine Hinweise auf eine reale Planung eines Amoklaufs.
› Mehrere uniformierte Beamte hielten sich jedoch während der Schulzeit auf dem Gelände der Schule auf, um das Sicherheitsgefühl der Schüler und der Lehrer zu stärken.
› Hinweise zu dem Schriftzug und dem Ersteller des Schriftzuges bitte an das Kriminalkommissariat in Ahaus unter Tel. 92 60.

 

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