Stadtlohn. Am Donnerstag, dem 26. Mai 2011, besuchte die Oberstufe des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung Ahaus, Standort Stadtlohn, die Firma PlanET Biogastechnik in Vreden.
Um 9 Uhr ging es mit dem Fahrrad von Stadtlohn in Richtung Vreden. Als die Schüler dort mit dem Fahrrad ankamen, begrüßte sie Herr Baum. Er stellte das Unternehmen vor und führte die Klasse durch den Betrieb.
Die Firma Planet ist führender Hersteller von Biogasanlagen. Die Jugendlichen hörten und schauten sehr interessiert zu und stellten zahlreiche themenbezogene Fragen. Herr Baum erörterte ausführlich den Funktionsablauf einer Biogasanlage. Nach kühlen Getränken und ein paar Snacks zeigte Herr Baum der HHOST den Betrieb. Er erklärte einige spezifische Geräte der Firma Planet.
Um viertel nach 11 wurde die Führung abgeschlossen und die Klasse begab sich wiederum mit dem Rad zu einer Biogasanlage in der Vredener Bauernschaft Köckelwick. Ein Gesellschafter der Biogasanlage zeigte und erläuterte der Klasse den Ablauf dieser Anlage.
Die HHOST konnte durch eine Art Bullauge die einzelnen Teile im Inneren der Anlage beobachten. Bei weiterhin sonnigen aber windigem Wetter hörte die Klasse weiterhin aufmerksam zu und stellte auch hier wieder informative Fragen. Nach der Führung begaben sich die Jugendlichen zu ihrem Klassenlehrer und sie ließen den Abend mit Fleisch vom Grill und kühlen Getränken ausklingen!
Informationen zur Biogastechnik
Ann-Katrin Büsker, eine Schülerin der HHOST, fasst die gewonnenen Informationen zur Biogasanlage zusammen:
Für die Biogasanlage sind alle organischen Stoffe für die Vergärung geeignet. Sowohl Gülle als auch feste Biomasse wie z. B. Energiepflanzen oder Bioabfälle können verwendet werden. Aus diesen Stoffen wird das brennbare Biogas erzeugt, welches anschließend in Strom und Wärme umgewandelt wird. Eine Biogasanlage besteht aus verschiedenen Bauteilen. Das Fahrsilo bei dem unter Luftabschluss die feste oder flüssige Biomasse gelagert wird. Die Feststoffeinbringtechnik beschickt die Anlage automatisch mit der Biomasse. Außerdem werden hier die Inputstoffe bearbeitet, gemischt und vielleicht zerkleinert bevor die dem Garbehälter zugeführt werden. In dem Gärbehälter auch genannt Fermenter, zersetzen Mikroorganismen die Biomasse und erzeugen das Biogas. Die Biomasse läuft über ein Überlaufrohr in den Nachgärer und kann dort nachgären. In dem Gärrestlager werden die vergorenen Substrate, die im Fermenter übrig geblieben, zu einem hochwertigen flüssigen Pflanzendünger, der direkt aufs Feld gebracht werden. Dann gibt es noch das Blockheizkraftwerk. In dem wird das Biogas in Strom und Wärme umgewandelt. Dies erfolgt über einen Motor, der einen Generator antreibt und dort den elektrischen Strom erzeugt. Das selbst erzeugte Biogas ist Kraftstoff für den Motor. Neben dem Strom erzeugt das Blockheizkraftwerk auch Wärme. Dies kann zur Beheizung der Fermenter genutzt werden und über Fernwäreleitungen zu geeigneten Wärmeabnehmern geleitet werden. Der erzeugte Strom muss dennoch von 400 V auf 10.000 V transformiert werden, bevor es in dem öffentlichen Netz eingespeist werden kann. Dabei hilft der Transformat. Bei kleinen Biogasanlagen kann der Strom über den normalen Stromanschluss des landwirtschafliche Betriebes eingespeist werden.
Die Vorteile einer Biogasanlage sind, dass die Energiegewinnung in einer Biogasanlage CO neutral ist. Unter anderem ist die Geruchsbelästigung durch ein geschlossenes Anlagensystem geringer. Man ist weniger Abhängig von der Energieeinfuhr aus anderen Ländern. Durch Biogas erzeugter Strom kann rund um die Uhr produziert werden.