Dies ist das Archiv vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus. 
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Bewerbungsgespräche der Höheren Handelsschule mit Personalchefs


Ahaus ■ Am 9. Februar fanden im Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung bereits im zehnten Jahr die besonders Praxis bezogenen und daher bei Schülerinnen und Schülern beliebten, aber auch gefürchteten Bewerbungsgespräche mit Personalchefs aus der freien Wirtschaft statt.

Eine reale Bewerbungssituation ist für viele Schülerinnen und Schüler noch etwas ganz Neues. Neben simulierten Gesprächen in der Schule können bisher nur einzelne Schüler auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.

Dabei ist diese Erfahrung ganz besonders wichtig. Denn Bewerbungsgespräche üben, das vermittelte Alfred Kramer, Geschäftsführer der SVS-Versorgungsbetriebe GmbH aus Stadtlohn, den Wirtschaftsschülern und appellierte an sie, die Chance möglichst oft wahrzunehmen.

Etwa 250 Schülerinnen und Schüler der Schulstandorte Ahaus, Gronau und Stadtlohn hatten sich in den zwei Wochen vor dem Projekttag in den Fächern Deutsch und Textverarbeitung intensiv zum Thema Bewerbungsverfahren und Vorstellungsgespräche für Ausbildungsstellen vorbereitet. Jede Schülerin und jeder Schüler hat letztendlich für sich persönlich eine vollständige Bewerbungsmappe erstellt. Drei Schülerinnen oder Schüler aus jeder der zehn beteiligten Klassen stellten den Personalfachleuten ihre Bewerbungsmappen als Grundlage für ein simuliertes Bewerbungsgespräch vorab zur Verfügung. Die „Praktiker“ analysierten kritisch die Unterlagen der Jugendlichen und führten dann mit den entsprechenden Schülerinnen und Schülern vor der jeweiligen Klasse Vorstellungsgespräche.

Die Schülerinnen und Schüler des BWV stellten sich erfolgreich ihren Ängsten und wussten in den Gesprächen überwiegend zu überzeugen. Gleichzeitig wiesen die Personalfachleute darauf hin, dass ihnen die Nervosität der Bewerber durchaus bewusst sei und sie sich produktiv nutzen ließe. Nervosität zeige, dass der Bewerber das Gespräch wichtig nimmt und signalisiere dem Unternehmen das Interesse des potenziellen Auszubildenden.

Die Wirtschaftsfachleute gaben wichtige Tipps an die Schülerinnen und Schüler weiter: Das A und O eines Bewerbungsgesprächs ist eine gute Vorbereitung. Oft bietet schon die Internetseite des Unternehmens wichtige Orientierungspunkte. Alle Bewerber sollten die wichtigsten Geschäftsbereiche und Aufgaben des Unternehmens kennen, über Standorte des Unternehmens, Leitbilder und Ziele informiert sein.

 


Nicht immer fassten die Personalchefs die Bewerber mit Samthandschuhen an. Besonders der Bezug der Ausbildung zu den Unterrichtsinhalten spielte in vielen Gesprächen eine wichtige Rolle: „Was machen Sie denn gerade in BWR?“ Gute Noten, gerade in den für den Beruf wichtigen Fächern, werden erwartet. Defizite sollten von den Schülern erkannt und angesprochen werden, aber vor allem als Herausforderung aktiv bearbeitet werden. Teilweise bemängelten sie, dass einige Bewerbungsunterlagen unvollständig bzw. fehlerhaft waren – ein „No-Go“, das normalerweise noch vor dem Gespräch zum Ausschluss des Bewerbers führt.

Die Schule bietet hervorragende Möglichkeiten, die Berufskompetenz zu entwickeln. Die Fachleute wiesen unter anderem auf den GEVA-Berufswahltest hin, an dem möglichst alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen sollten. Auch der Berufswahlpass bietet den Schülern eine ausgezeichnete Dokumentation ihrer Praktika und Berufsbildungsbemühungen. Gerne greifen Personalchefs auf diese Unterlagen zurück, weil es ihnen zeigt, dass die Bewerber eigenständig in die Joboffensive gehen.

Insgesamt erkannten die Schülerinnen und Schüler, dass ein Bewerbungsgespräch durchaus planbar ist und sie bei guter Vorbereitung viele Fragen souverän und kompetent beantworten können. Die Vertreter der Unternehmen konnten hingegen schon erste Kontakte knüpfen und von den zukünftigen Bewerbern einen Eindruck gewinnen.

Beteiligte Personalfachkräfte und Lehrer(innen)

Folgende Personalfachkräfte beteiligten sich an diesem Projekt:
•    Herr Baum von der Fa. PlanET Biogastechnik GmbH, Frau Fürstenau-Bröcker von der IHK Münster und Herr Rominski, Kollege unseres Berufskollegs für den Ausbildungsberuf Industriekaufmann/-frau,
•    Herr Hemsing von der Volksbank Gronau-Ahaus und Frau Vornholt von der Sparkasse Westmünsterland für den Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau,
•    Herr Honrath von der Barmer Ersatzkasse und Herr Sessing von der AOK für den Ausbildungsberuf Sozialversicherungsfachangestellte/r,
•    Frau Messing für den Ausbildungsberuf Steuerfachangestellte/r,
•    Frau Pietsch von der Fa. Kurt Pietsch GmbH & Co.KG für den Ausbildungsberuf Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau und Herr Kramer von den SVS-Versorgungsbetrieben GmbH für den Ausbildungsberuf Bürokaufmann/-frau.