Praktikumsbericht von Nisanur Teke, HHOK
Vom 01.07.2019 bis zum 12.07.2019 durfte ich an einem Auslandspraktikum in der Türkei, welches durch die EU-Kommission im Rahmen des Mobilitätsprogramm Erasmus+ gefördert wird, teilnehmen.
Momentan bin ich in der Oberstufe der Höheren Handelsschule. Als ich durch meinen BWL - Lehrer Herrn Tinnemeyer von der Möglichkeit hörte, ein Auslandspraktikum machen zu können, habe ich schon etwas länger überlegt. Denn ich war mich nicht sicher, ob ich den Mut dazu hätte alleine zu reisen oder auch ein Praktikum selbstständig zu organisieren. Doch dann hatte ich einen Wendepunkt. Ich hatte nichts zu verlieren und somit habe ich nochmal mein Selbstbewusstsein gestärkt. Schnell war der zweiwöchige Auslandsaufenthalt ohne Komplikationen organisiert. Eine Woche vor Beginn des Aufenthalts bekam ich dann die nötigen bzw. wichtigen Informationen über den Praktikumsbetrieb von meinem Ansprechpartner und dann ging die Reise auch schon los.
Hinreise/Ankunft
Dann war auch schon der letzte Schultag da und am Abend flog ich voller Vorfreude und Erwartungen, aber auch mit der nötigen Nervosität vom Flughafen Düsseldorf los. Nach knappen 3-4 Stunden Flug kam ich auch in Ankara, Türkei an. Doch ich war lange noch nicht in Çorum. Çorum ist meine Heimatstadt und somit auch die Stadt, wo ich mein Praktikum absolvieren hatte. Ich hatte noch eine Bus-Fahrt von paar Stunden vor mir. Mein Cousin hat mich dann auch in Çorum abgeholt und zu meinen Verwandten gebracht.
Auch wenn es meine Heimatstadt ist, habe ich diese seit Jahren nicht besuchen können und musste mich erst wieder einmal erkunden, bevor es dann am Montagmorgen zum Praktikum ging. Ich hatte durch meinen Ansprechpartner erfahren, dass es zum Praktikum einen Mitarbeiter-Transport bzw. eine Fahrgemeinschaft gibt, da sich das Unternehmen im Industriegebiet befindet. Früh am Morgen, kurz nach 7 Uhr wurde ich abgeholt. Angekommen, wurden mir allgemeine Informationen zum Aufenthalt generell gegeben. Im Anschluss gab es eine Kennenlernphase. Sowohl die aufregendste Phase, weil ich niemanden kannte. Es war aber halb so schlimm.
Praktikumsplatz
Ich absolvierte mein Praktikum bei „Tektaş Prefabrik Beton Ürünleri Madencilik akaryakıt İnşaat - Taah. San. Ve Tic. Ltd. Şti.” einem Produktionsunternehmen von Pflastersteinen in Çorum als Buchhalterin. Von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wurde ich herzlich empfangen und so langsam in den alltäglichen Ablauf integriert. Meine Aufgaben beeinhalteten den Unterrichtsstoff in BWL und Informationswirtschaft. Ich konnte meine Kenntnisse sehr gut anwenden. Von Verwaltungsaufgaben bis hin zur Bearbeitung von Buchführung machten mir stets Spaß. Bei Problemen hatte ich hilfsbereite Kollegen direkt bei mir. Wie gesagt, ich kannte das Unternehmen noch nie zuvor. Heute sind sie für mich, wie eine Familie. Ich habe jetzt in der Türkei noch eine Familie, die ich sicherlich wieder besuchen werde.
Meine Arbeitszeiten waren von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr inklusive Pausen. Da das Unternehmen im Industriegebiet lag, wurde dort zusammen gefrühstückt und Mittag gegessen. Nach der Arbeit blieb mir immer genug Zeit mit meinen Verwandten und Familie rauszugehen. Es war eine unvergessliche, wertvolle Zeit für mich. Man kann es nicht beschreiben, man sollte es selbst erleben.
Freizeit
Am Wochenende blieb auch genug Zeit, um die Stadt zu erkunden. Meine Heimatstadt hat nach langer Zeit endlich ein Einkaufszentrum bekommen. Ich konnte genug shoppen und überall Erlebnisse zu sammeln. Auch wenn es sehr heiß war. Dort gab es eine frische Luft.
Abreise
Mit einem Blech türkischer Süßspeise „Baklava“ ging ich am letzten Tag das letzte Mal zum Praktikumsbetrieb. Nachdem der Chef anwesend war, habe ich mit ihm ein Abschlussgespräch geführt und ich berichtete über meine Erlebnisse, meine Erfahrungen und meinem persönlichen Wohlbefinden. Danach habe ich mein Praktikumszeugnis von meinem Chef überreicht bekommen. Im Anschluss haben wir ein Abschlussfoto für meine Praktikumsmappe gemacht.
Am 16.07.2019 endete dann die schöne Zeit in Çorum, Türkei mit wertvollen Erfahrungen.
Fazit
Die 2-Wochen gingen so schnell vorbei. Ich würde jeden einzelnen von euch empfehlen ein Praktikum mehr als zwei Wochen zu organisieren. Mein Abschied viel mir sehr schwer. Für mich war mein Chef kein Chef. Er ist wie ein Onkel.
Das zweiwöchige Auslandspraktikum in Çorum war für mich nicht nur ein toller Eintrag für meinen Lebenslauf. Nein, es war eine Bereicherung und tolle Möglichkeit sich persönlich weiterzuentwickeln. Auch wenn ich die Sprache Türkisch beherrsche habe ich die buchhalterischen Aufgaben auf Türkisch gelernt, welches für mich sehr interessant war. Im Endeffekt hat jedes Unternehmen ein eigenes System. Es war eine unbeschreibliche Steigerung des Selbstwertgefühls.
Ich empfehle es Euch allen ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Ihr werdet dadurch nichts verlieren; im Gegenteil, ihr werdet etwas dazu gewinnen. Ihr könnt Euch persönlich weiter entwickeln. Ihr habt auch reichlich viel Freizeit. Ich will am Ende des Jahres voraussichtlich noch mal ein Auslandspraktikum machen.
Abschließend noch mal ein großes Dankeschön an den Förderverein des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung sowie Herrn Tinnemeyer für die Unterstützung und die Ermöglichung dieser tollen Erfahrung.